Arbeit in den Elementen

Veröffentlicht: 01.06.2023 von Georg Hensch


Bergmännischer Vortrieb

Derweil ich auf de „langen Seite“ des Hauses schon bis auf die notwendige Tiefe vorgedrungen bin, herrscht im Bereich der Loggia noch deutlicher Bedarf an Erdarbeiten. Die Herausforderung daran: 

 

Es muss quasi im Bergmännischen Vortrieb geschehen, denn der Vorbesitzer war deutlich praktisch veranlagt, hat den Bereich unter der Loggia damals zunächst aufgefüllt und sich so die Deckenschalung gespart – also direkt auf das Erdreich betoniert. Das ist zwar praktisch und hilft mir auch deutlich, weil ich nicht mit einer solchen massiven Platte da gerechnet und die Pläne es auch nicht vorsahen. Aber nun ist Sie da, was mich freut. Sonst hätte ich sie erstellen müssen.

 

Jede Menge Handarbeit

Der negative Teil der Story ist, dass man mit dem Bagger von oben schlicht nicht unter die Platte kommt, um die Erde auszukoffern. Also erst mal ne Rampe in den Garten graben. Und ein zweites Problem ist, dass der Baggerarm nicht in die Ecken reicht. Die Erdmassen hier müssen also von Hand gelöst und in die Reichweite des Baggers geschaufelt werden. Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass an diese Stelle über 50 Jahre kein Tropfen Wasser gekommen ist, dann weiß man, wie hart Erde – alle Male so leicht Ton- und Lehmhaltige, werden kann.

 

Beste Bienenerde

Das sahen die Wildbienen auch so! Kaum, dass ich anfing, die trockene Erde auszukoffern, war ich umgeben mit Erdbrütern. Die scheinen das zu riechen. Überall versuchten nun Wildbienen, in dem freigelegten Erdreich, ihre Höhlen zu bauen. Es zerreißt einem das Herz, wenn man die Mühe sieht, die mit der nächsten Baggerschaufel wieder dahin ist. Aber – ich werde mich revanchieren und aus einem Teil der Erde auf der Hensch-Ranch in Loope ein Sandarium herstellen. Also einen Nisthügel für die Wildbienen und Hummeln, welche Erdbrüter sind.

 

Eingebunden oder Mausefalle

Die vorherrschende Frage jedoch, die sich mir stellte, während ich immer mal wieder beim Ausbaggern unter diese Platte ging: Ist die eigentlich in die Wandkonstruktion eingebunden, oder hängt die nur durch die Reibkräfte gehalten an den Seiten? Ich hab mal mit dem Bagger daran gerüttelt und geguckt, ob es irgendwo Risse gab. Aber – schien stabil. Und außerdem gibt es den alten Spruch, den wir gerne beim Karneval zu statischen Erfordernissen bemühen: „Wo soll dat denn hin?“ Gleichwohl habe ich aber doch mal oben an der Wand was freigepickt, um zu sehen, wie das konstruktiv gelöst ist. Und siehe da: Vollständig an drei Seiten eingebunden.

Gleichwohl werde ich vorne mal zwei Stützen einbauen. Da die Unterbewehrung auf dem Dreck gelegen und später in der Luft (weil sich die Erde gesetzt hat) ist mir das dann doch zu heiß.

 

Kritischer Bereich

Und auf der anderen Seite habe ich nunmehr den kritischsten Bereich in Bezug auf Wasser bearbeitet. Es ist die Stelle, wo einerseits das Regenfallrohr runterkommt, andererseits die Drainagen unter und entlang der Garage.

Hier entscheidet sich, ob die Drainage funktioniert, wenn mal das Regenfallrohr undicht wird und das Wasser am Haus runterläuft. Daher wird hier auch die Kiespackung richtig auskömmlich gemacht. Und alles fein mit Trenn- und Filtervlies ummantelt und stabil mit zwei Prozent Gefälle. So sollte anstehendes Wasser sauber abgeführt werden. So zumindest die Theorie.

 



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